Verdächtiger nach 32 Jahren freigesprochen

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Verdächtiger nach 32 Jahren freigesprochen

DORTMUND. Mehr als 32 Jahre nach dem Mord an einem Buben (7) in Essen ist der Verdächtige freigesprochen worden.

Verdächtiger nach 32 Jahren freigesprochen

Das Landgericht Dortmund Bild: dpa

Der heute 54 Jahre alte, geistig behinderte Dirk K. war wegen der Tat 1986 für unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden. Später hatte aber auch ein anderer Mann den Mord an dem Buben gestanden. Im aktuellen Wiederaufnahmeverfahren vor dem Dortmunder Schwurgericht konnten die Richter dem Beschuldigten den Mord deshalb nicht mehr eindeutig nachweisen.

Am 22. April 1985 war der sieben Jahre alte Nara-Michael vom Spielen nicht nach Hause gekommen. Er wurde später ermordet und sexuell missbraucht in einem Wald gefunden. Kurz danach wurde Dirk K. festgenommen.

Zweites Geständnis entdeckt

Er hatte damals ein Geständnis abgelegt und zugegeben, pädophile Neigungen zu haben. Vor Gericht widerrief er das Geständnis, wurde aber dennoch für schuldig befunden. Wegen seiner Behinderung wurde er nicht lebenslang wegen Mordes verurteilt, sondern auf unbestimmte Zeit in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen.

Vor 20 Jahren gestand ein anderer Mann den Mord. Auch dieser widerrief später. Das Verfahren wurde trotzdem zunächst nicht neu aufgerollt. Erst 2013 entdeckte K.s Anwalt das zweite Geständnis und erreichte eine Wiederaufnahme des Verfahrens.